Donnerstag, 31. Oktober 2013

Tag 4: Der Tag nach Kapsel

Hallo Hallo Ihr Lieben,

heute ist Do. 24.10.2013), der erste Tag nach der Kapsel. Ehrlich gesagt bin ich positiv überrascht. Ganz im Gegenteil von dem was ich erwartet habe, war es doch eine zumind. was mein körperliches Befinden angeht, ruhige Nacht. Also ich habe absolut gar nichts gemerkt weder Übelkeit, noch angeschwollener Hals, noch Kratzen, gar nichts. So als wäre nichts passiert.

Was ich allerdings gemerkt habe ist, dass dieses Krankenhausbett im Vergleich zu meinem Wasserbett zu Hause absolut gar nichts für mich ist. Ich wußte nicht, wie ich mich legen soll. Alles viel zu hart unter mir. Das Kopfkissen... absolut "unknüllbar". Eine Gummiding, das immer wieder in die gleiche Position springt. *Hilfe*. Das Zimmer viel zu hell für mein Empfinden, da sich die Oberlichter nicht abdunkeln lassen und das Licht vom Nachbargebäude das ganze Zimmer beleuchtet.. So ähnlich, ist es wohl über einer Leuchtreklame in Vegas zu wohnen ;O) Und das Allerbeste hier sind die Toiletten. Da ja alles konterminiert ist, muß es in spezielle Behälter gepumpt werden, dort wird es gesammelt, bis die Strahlung heruntergefahren ist. Drückt man die Spülung fühlt man sich wie im Zug oder Flugzeug. Das Ganze wird mit Schwung abgesaugt und genauso laut ist es auch. Und das ganze hört man noch im letzten Zimmer hier auf dem Flur. Man fühlt sich wie bei der NASA auf dem Raumschiffbahnhof! Zwischen 22.00-2.00h war für mich gar nicht an schlafen zu denken. Danach wohl auch nur ein wenig rumgedöse. phhhhhhhhhhhhhhhhhuuu.

Gegen 6.30h kam dann die Schwester und verteilte die Medis und gegen 7.00h kam dann das Frühstück. Irgendwann kam dann der Arzt zur Visite und meinte, dass Morgen meine erste Messung sei und wenn es gut läuft kann ich Sonntag wieder in meinem Bett schlafen! Gott sei Dank! Morgen darf ich dann evtl. für eine Stunde in die Freiheit!! Yipppihhh!!! 

Heute Morgen kam dann noch die Dame vom Saubermachdienst und schickte uns Alle nach Baden-Baden ins Gemeinschaftsbad, wo sich auch die Duschen befinden, damit sie ungestört und strahlungsarm die Zimmer säubern kann. Ich bin fast eingeschlafen. Nach ner gefühlten halben Stunde durften wir wieder zurück.

Das "Unterhaltungsprogramm" ist wie Ihr Euch sicher vorstellen könnt ziemlich mager! Aber ich habe wenigstens schon mal zwei Arme und ein Bein vom Wunschbärchen genäht! Trotzdem ists langweilig. Man wartet eigentlich nur von Essen zu Essen.... Sonst passiert nix Spannendes. Das Schlimme ist, Mittag gibts schon um 11.00h.


Absolut hungerfreie Zeit für mich... aber hilft nix. Muß irgendwie rein!
 Danach folgte nicht mehr viel... geputzelt habe ich :o)


und danach noch ein wenig genäht und Film geschaut...


und um 17.00h gabs Abendessen...
 

 Bin aber froh, dass ich Alles so gut überstanden habe und hoffe, dass es auch was nützt.

Dicken Knooooootscha,
Eure NikZ



Mittwoch, 30. Oktober 2013

Tag 3 - Einschluss....

Halli Hallo Ihr Lieben,

sooo. Das NikZ ist „eingesperrt“ … um acht heute Morgen war Einmarsch ins Krankenhaus. Aber es war noch recht locker. Saß mit Männeken und Familie noch bis ca. 13.20h zur Kapseleinnahme im Warteraum. Zwischendrin folgte die stationäre Aufnahme durch eine sehr liebe Krankenschwester, die mir das Chaos der letzten Tage erklärte. Durch die Baustellen ums Haus würde zur Zeit alles vom Ablauf her nicht mehr so sein, wie es war. Da klingeln die neuen stationären Patienten, dann die ambulanten Patienten und das soll Alles von zwei Schwestern gemeistert werden. Sicher nicht einfach.

(meine Tasse heute Morgen! Passend zur Stimmungslage!)

Gegen 9.30h rief mich die Schwester kurz zur Aufnahme meiner Daten und zum EKG. Danach war wirklich warten und Langeweile und nette Gespräche mit der Familie angesagt. Natürlich Alles außerhalb der Station. Die ist nur für Patienten und Personal zugängig. 

Um 13.20h war es dann soweit. Der lang befürchtete Augenblick… Wir saßen Alle nebeneinander im Flur auf der Bank und wurden nacheinander vom Arzt aufgerufen. Ich bekam dann die Kapsel in einem Röhrchen in die Hand und sollte diese kleine Ding mit dem radioaktiven Zeichen schnell im Mund verschwinden lassen. Mit der Anweisung zwei Stunden danach möglich nichts zu Essen und zu Trinken. Gesagt getan… es ist jetzt 16.51h und ich habe Koooooooooooooohldampf :o)
Aber gleich gibt’s Abendbrot und mir geht’s noch gut :D

Dicken Knotschaaa bis Morgen
Eure NikZ

Dienstag, 29. Oktober 2013

Tag 2

Halli Hallo Ihr Lieben,

heute (22.10.2013) ist das NikZ ein wenig genervt. Der letzte Tag vorm "Einschluß"... und ich hab so absolut keine Lust drauf! Aber es hilft ja Alles nichts! Glück im Unglück habe ich dann doch noch, dass mein Patenkind "miteingesperrt" wird, da sie diese Therapie auch macht. Dann bin ich nicht ganz so allein! 

Ich hoffe nur, dass der Aufenthalt dort nicht so chaotisch abläuft, wie diese beiden Tage der Veruntersuchungen. Irgendwie bekommt man von Jedem was anderes erzählt, keiner weis so richtig was Sache ist. Allein der Krankenschein für die zwei Tage Voruntersuchung war schon eine Tortur (und ich habe ihn doch nicht bekommen). Bei meiner Ärztin sagte man mir, den können Sie mir nicht ausstellen, da ich in dieser Zeit im KKH in Behandlung bin, dass müssten die machen. Der behandelnde Arzt gestern erzählte mir, dass das kein Problem ist, mich für die komplette Woche incl. stationärem Aufenthalt krankzuschreiben. Gestern Mittag bei der Messung erfuhr ich dann, dass es nur eine Bescheinigung gibt, dass sie keinen Schein ausstellen dürfen von der Krankenkasse aus. Heute Morgen dann eine andere Krankenschwester, ich solle an die Anmeldung der Ambulanz gehen, dort bekäme ich einen ausgestellt. Dann aber doch nicht... DRAMA!!!

Aber nun zum heutigen Ablauf... um 8.00h war ich dort und wartete bis ca. 8.30h. Danach folgte eine Messung der Strahlung mit diesem "Plastikstift - Apparat", der aussah, wie ein Weltraum-Teleskop. Danach noch ein Synthigramm. Das erste habe ich schon im Juli machen lassen. War recht angenehm. Ich saß vor diesem Apparat. Heute... ging es dann nur mit Augen zu. Ich wurde in eine Röhre geschoben, die Platte befand sich ca. 2 cm vor meiner Nase. Definitiv nix für Leute mit Platzangst!! 

Dann bin ich erst mal heim und habe meine Schwimmsachen gepackt und bin erst mal ne Runde Aquajoggen! > Frustabbau!

Mal schauen, wie die Nacht wird, ob ich überhaupt schlafen kann.. :o(  Ich würde Euch ja bitten, mir die Daumen zu drücken, aber wenn Ihr das lest habe ich es ja schon hinter mir! 

Dicken Knooooooootscha,
Eure NikZ


17.29h .. ehrlich gesagt werd ich immer nervöser! :o( Ich wollte eigentlich nur einen kleinen Koffer mitnehmen, aber da passt ja gar nicht alles rein! Ich habe ihn jetzt zum dritten mal umgepackt. Es wird nicht mehr Platz...Was nimmt man denn mit, für mind. 5 Tage Quarantäne Station. Ohne Besuch, etc. Da das Krankenhaus nicht im Ort liegt möchte ich meine Lieben ja auch nicht ständig herzittieren. Drama. Mittlerweile ist aus einem Koffer noch ein Rucksack geworden. Da ich weiß, dass mich die komischen Luftbrötchen nicht sattmachen, muß natürlich auch noch ein klein wenig Futter mit. Bonbons, zuckerfreie Schoki, was zu lesen, mein Lappi (es gibt Wlan), ein zurechtgeschnittenes Bärchen zum nähen. Mal schauen. Es wird sicher arg langweilig. Aber die meiste Sorge habe ich vor der Kapsel, die ich da schlucke. Ich hoffe ich vertrag das Gut und muß nicht über der Schüssel verweilen... o.O

Montag, 28. Oktober 2013

Tag 1

Halli Hallo Ihr Lieben,
heute (21.10.2013) sollte ich mich um 8.00h in der Uniklinik Homburg zu den Voruntersuchungen der RJT einfinden. 

Gestern bin ich mit Männeken extra noch die Strecke abgefahren, um zu schauen, wo sich das Gebäude auf dem riesigen Areal befindet und die Parkmöglichkeiten auszukundschaften.
Da ich nicht gerne unpünktlich komme, fuhr ich schon um 7.15 h zu Hause los. Ca. 20 Minuten Fahrtzeit, dann sollte ich zu den Ersten gehören, die dort eintreffen… Tja… Pustekuchen!! Die Stadt Homburg kam nämlich auf die geistreiche Idee, die Hauptstrasse (die wirklich meist befahrene Strasse) noch vor der City zu sperren und dass im laufenden Berufsverkehr… *PULS* … na klasse!
 (so sah es da mal aus... ein "normales" Gebäude)

 (so sieht es dort zur Zeit aus....)
 (Das orange-gelbe Gebäude zwischen der Baustelle ist dann mein Quartier! Sehr einladend ist es nicht!!)

Angekommen bin ich dann um 7.55h, also 5 min. vor Termin und mit Puls und zittrigen Händen!!
 Auf dem Schreiben stand, ich solle mich an der Anmeldung im EG melden. Okay. Anmeldung war gefunden. Da man Einzeln eintreten sollte, wartete ich noch einen Moment um mir dann sagen zu lassen, ich solle ins Obergeschoss gehen und mich dort auf der Station anmelden. Ich also die Treppen hoch und stand vor ca.20 warteten Personen. An der Tür zur Station in großen schwarzen-gelben Symbolen das Zeichen für Radioaktivität… Und ein Schild mit „Bitte hier klingeln“.  Nach gefühlten 10 min. kam eine Schwester, der ich erklärte, ich solle mich hier anmelden, da ich am Mittwoch auf Station soll. Okay, bitte setzen Sie sich. Nunja… Wohin?? Platz war nicht wirklich. Also warten. 

 (Der Eingang zur Station)

Nach etwa 15 min. kam die Schwester wieder zur Tür und bat mich mit Ihr zur Blutentnahme zu kommen. Die Blutentnahme war harmlos und das allererste Mal, bei dem ich noch nicht mal den Einstich merkte! HUT AB!! Die kann öfters zum Blutabnehmen kommen :o)
Sie schickte mich dann wieder raus und meinte, der Doc wird mich dann aufrufen. Okay. Warten…. Ca. 15min. später kam sie mit einer Mappe in der Hand nochmal raus und bat mich eine Etage tiefer zu gehen zum Radiojod-Test. Also wieder runter…. Nach einer kurzen Wartezeit wurde ich in einen Raum gerufen, bekam eine Kapsel mit sehr geringer Dosis radioaktivem Jod und wurde nach einer Unterschrift meinerseits, dass ich NICHT schwanger bin, wieder nach oben geschickt…. Der Doc würde mich dann aufrufen… okay… Warten…
Nach einem ausführlichen Gespräch mit dem Stationsarzt und einem Ultraschall meiner Schilddrüse wurde ich dann für die nächsten drei Stunden entlassen. Mit der Aufforderung mich um 14.00h wieder zur Messung einzufinden.
Da ich solange nicht im Wartezimmer rumsitzen wollte, bin ich nochmal heimgefahren und war gegen 14.00h wieder in Homburg. Nach etwa 20 min. wurde ich wieder auf die Station gerufen und eine Messung wurde durchgeführt. Wie der Apparat heißt, keine Ahnung. Es steht eine Sonde (ca. 15cm langer Plastikstift nach vorne weg. Zuerst sollte ich einen Oberschenkel dagegen lehnen, dann wurde der Stift an den Hals geführt. Der Apparat dient wohl zur Messung der Strahlung.
Um 15.00h etwa war ich dann wieder zu Hause. Genervt und gestresst. Nachdem ich auch noch, entgegen aller Vorgespräche erfahren habe, dass sie mir nun für die zwei Tage Voruntersuchung keinen Krankenschein ausstellen können, sondern nur eine Bescheinigung, dass ich da war…

Dicken Knooooooootscha,
Eure NikZ

Sonntag, 27. Oktober 2013

Tag 0


Halli Hallo Ihr Lieben,

ich habe lange überlegt, ob ich über das was nun die nächsten Tage auf mich zukommt schreiben soll. Ist ja eigentlich schon recht privat. Aber ich bin zu dem Entschluss gekommen, dass ich es tun werde, weil ich mir ein wenig die Nervosität damit nehme und dem Ein oder Anderen von Euch ein wenig die Angst davor, wenn Ihm vielleicht das Gleiche bevorsteht...
Der Grund warum ich in den letzten Monaten ein wenig untergetaucht bin ist eine Schilddrüsenüberfunktion, die mir sehr zu schaffen machte. Nach meinen Problemen mit den Zähnen und meiner gebrochenen Hand sollte dies jetzt wohl der krönende Abschluss des Jahres 2013 werden. (Ich hoffe das wars dann auch...denn all zu lange ist es ja nimmer hin!)
Was passiert bei einer Schilddrüsenfunktion? Nun, ich kann nur von mir sprechen, weiß aber durch Erfahrungsberichte im Internet,... das es wohl Vielen genauso ergeht. Symptome wie Haarausfall, Kältegefühl, Nervosität scheinen mir da noch die kleineren Übel des Ganzen. Schlimm ist es, wenn Panikattaken (sind unbeschreiblich, wenn man sie noch nie hatte!!) und Atemnot dazukommen. Wobei die Atemnot teilweise so schlimm sein kann, dass man von einem auf den anderen Tag noch nicht mal mehr eine Etage laufen kann, ohne das Gefühl zu haben, ein Elefant stehe auf dem Brustkorb. Dazu kommt dann zu allem Elend noch die depressive Stimmung. Auch wenn man gerne fröhlich sein würde, man kann es einfach nicht. Hormone und diese ganzen Symptome drücken Alles so dermaßen nach unten, unbeschreiblich. Ich hätte nie gedacht, dass diese kleine Kröte mit mir so viel anstellen kann!
Das ganze fing Mitte Juli an und dank Tabletten, die die Hormonproduktion der Schilddrüse stoppen, geht’s mir wieder besser. Ich kann wieder normal atmen, habe bis auf leichte Anfälle von Nervosität meine gute Laune wieder zurückgewonnen.
Leider gibt es bei dieser Art von ÜF die ich habe nur zwei Möglichkeiten der Therapie. Möglichkeit eins ist eine Radiojodtherapie (RJT) und Möglichkeit zwei eine Operation, bei der die Kröte entfernt wird. Da eine OP mittlerweile nicht zu den bevorzugten Maßnahmen gehört, entschloss ich mich zu einer RJT. Bei dieser Therapie bekommt meine eine Kapsel mit radioaktivem Jod verabreicht, welches das Gewebe der Schilddrüse zerstören soll, dass nicht korrekt arbeitet (vereinfacht ausgedrückt). Da man unter dieser Therapie „im Dunkeln leuchtet“ ;O) wird man in Deutschland in einer dafür vorgesehenen Station „in Quarantäne“ gesteckt. Das Ganze dauert zwischen 3-7 Tagen. Wobei man an den ersten Tagen auch keinen Besuch empfangen darf und die Station nicht verlassen darf. Die Reststrahlung wird dann täglich gemessen und ab einem gewissen Wert darf man die Station dann stundenweise verlassen.
Dies gilt allerdings nur in Deutschland. Aufgrund der Strahlenschutzgesetzte, ist das Alles ein wenig bescheiden! In Frankreich z. B. schluckt man die Kapsel und darf nach ein paar Stunden wieder nach Hause. In Deutschland wird man in Quarantäne gesteckt.
Tja und wie es mir da so erging und ob ich mich da zu Tode gelangweilt habe,…das erfahrt Ihr in den nächsten Tagen. Wenn Ihr das liest, dann habe ich das Ganze -  hoffentlich erfolgreich ohne große Toilettenschüssel-Umarmungen - hinter mich gebracht….und bin zu Hause!!


Dicken Knoootscha,
Eure NikZ

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